1. Die
Wurzel des IS
„Sie sind
Islamwissenschaftlerin? Dann erklären Sie mir doch mal bitte in fünf Sätzen,
woher der IS auf einmal kommt!“
Nun, kurz gesagt geht der IS auf
eine ganze Reihe von Vorläufer-Organisationen mit wechselden Namen zurück, die
sich ab 1999/2000 im Irak lokalisieren lassen. Ende 2013 nutzte einer dieser
Vorläufer, konkret der Islamische Staat im Irak (ISI), lokale Unruhen und
etablierte sich in alten irakischen Sunniten Hochburgen, insbesonder Falludja.
Damit begann der Erfolg der Gruppe, welcher seinen Höhepunkt nach der Einnahme
von Mossul im Nordirak in der Ausrufung des IS als Territorialstaat am
29.06.2014 und der gleichzeitigen Selbstdeklaration von Abu Bakr al-Bagdadi zum
Kalifen aller Muslime fand. Hierauf aufbauend hat der IS den syrischen
Bürgerkrieg und die Hoffnungslosigkeit der dortigen Bevölkerung ausgenutzt und
so sein Territorium immer weiter ausgebaut.
Mit dieser
zugegeben knappen Erläuterung ließe sich also erläutern, woher der IS kommt,
doch wird sie der Größe und Bedrohung, die von dem IS ausgeht, wohl kaum
gerecht. Wie also sieht das Ganze detailiert aus? Dieser Blogteil geht zunächst
aus die Wurzeln des IS im Irak in der Zeit von 1999/2000 bis 2010 ein. Danach
geht es um die Frage, was nach dem Abzug der US-Truppen im Irak passierte und
warum es für den IS „so leicht“ war, sich im Irak zu etablieren. Schließlich
geht der dritte Abschnitt auf die Gründe für die rasche Ausdehnung des IS in
Syrien bedingt durch den dortigen Bürgerkrieg ein. Nun zu den Anfängen des IS im
Irak.
1.1 Die
Vorläufer des IS, Irak 1999/2000-2010
Studien zum IS
belegen, dass seine Wurzeln bereits in den Irak um 1999/2000, also die Zeit des
Embargos gegen Saddam Hussein, zurückgehen.[1] „
Gemeinschaft der Einheit und des heiligen Kampfes“ (Jamaat al- Tauhid wa
al-Jihad) so lautet der Name der ersten Vorläuferorganisation des IS gegründet
1999 von dem Jordanier Abu Musab al-Zarqawi in Herat, Afghanistan. Von hier aus
landete er mit seinen Anhängern in Folge des Anti-Terror-Kampfes gegen die
Taliban im Irak, wo sich die Gruppe zu einem Sammelbecken für Jihadisten mit
Kontakten zu al-Qaida im Kampf gegen die USA entwickelte. Nach dem Sturz von
Saddam Hussein 2003 und der folgenden US-Besatzung des Irak wurden die vor Ort
stationierten US-Soldaten zum Hauptangriffsziel der Gruppe um al-Zarqawi. Da es
sich jedoch lediglich um eine Splittergruppe mit geringen finanziellen Mitteln
handelte, benötige al-Zarqawi dringend Unterstützung – und leistete den
Gefolgsschaftseid an al-Qaida. Ein reines Zweckbündnis für beide Seiten:
al-Qaida lieferte die Gelder für Terroranschläge durch al-Zarqawi und konnte
durch seine Anhänger erstmals in den Kernlanden des Islam, im Zweistromland,
Fuß fassen. Angemessen an die neue Gefolgsschaftskonstellation erhielt die
Gruppe nun die Bezeichnung al-Qaida im Irak (AQI) mit al-Zarqawi als
Oberbefehlshaber (Emir). Wiederholte Bombenanschläge und Übergriffe auf die
US-Truppen sowie zahlreiche Opfer insbesondere unter schiitischen
Zivilbevölkerung sind durch die Medien bekannt und veranlassten die USA zu
einem harten Kurs gegen AQI. Als entscheidender Erfolg kann dabei die gezielte
Eliminierung von al-Zarqawi am 7. Juni 2006 durch einen Luftangriff betrachtet
werden, genügte jedoch noch nicht, um AQI in den Untergrund zu treiben. Hierfür
war die US-Besatzung auf die Hilfe ortsänsässiger Stammeskämpfer der
Erweckungsbewegung (al-Sahwa) angewiesen, welche von den USA für ihren Einsatz
gegen AQI bezahlte wurden. Unter dem neuen Namen Islamischer Staat im Irak
(ISI) gelang es so die Gruppe 2008 in den Untergrund zu verbannen – ohne jedoch
ihre Kontakte zum Staatsapparat und ihre Geldquelle durch Erdölschmuggel zu
verlieren.[2]
Dieser Zustand der defensive des ISI hielt nun bis zum Abzug der US-Truppen aus
dem Irak 2010 und die damit mangels weiterer Finanzierung verbunden Auflösung
der Erweckungsbewegung an. Ist damit der Rückzug der USA aus dem Irak
verantwortlich dafür, dass es der IS im Irak so leicht hatte? Welche anderen
weitergehenden Gründe trugen darüberhinaus zum Wiedererstarken der Gruppe unter
ihrem neuen Anführer Abu Bakr al-Bagdadi bei?
1.2 Warum
hatte der IS es im Irak „leicht“?
Um zu verstehen,
was im Irak zwischen 2010 und 2014 passierte und die Etablierung des IS
ermöglichte, gilt es zunächst einen Blick auf die Bevölkerungskonstellation zu
werfen. Auch ist ein kurzer Exkurs in die irakische Geschichte erforderlich.
97% der irakischen Bevölkerung sind Muslime, die restlichen drei Prozent setzen
sich aus Christen und Jesiden zusammen. Allerdings stellen die irakischen
Muslime keine Einheit dar, vielmehr unterteilen sie sich in über 60% Schiiten
und ca. 35% Sunniten zu denen auch die Ethnie der Kurden gehört. Zu diesen
Fakten gehört nun ein Blick in die Machtverhältnisse im Irak insbesondere unter
der Herrschaft von Saddam Hussein von 1979 bis zu Beginn der US-Besatzung 2003.
In dieser Zeit
dominierte unter der Präsidentschaft von Hussein die sunnitisch arabische
Minderheit sowohl die schiitischen Iraker als auch die irakischen Kurden: Beide
Bevölkerungsgruppen waren nicht nur von jeglichem Einfluss auf die Regierung
ihres Landes ausgeschlossen, sondern vielmehr direkter und brutaler
Unterdrückung ausgesetzt - als Beispiel sei auf die berühmt-berüchtigten
Anfal-Operation mit vielen Opfern unter der kurdischen Zivilbevölkerung und
zahlreiche schiitische Massengräber hingewiesen.[3]
Kurden und Schiiten hatten also zum Zeitpunkt des US-Einmarsches im Irak fast
25 Jahre Unterdrückung und Leid hinter sich - was den neuen Herrschern auch
durchaus bewusst war.
Idee der USA war
nun im Irak vom Jahr 2003 an eine neue Demokratie aufzubauen, welche den
Mehrheitsverhältnissen zwischen Schiiten und Sunniten Rechnung tragen sollte,
sowie eine Beteiligung des kurdischen Autonomiegebietes in Nordirak vorsah.
Außerdem galt es alle Parteigenossen Saddam Husseins aus ihren Ämtern zu
entfernen und die Armee zu reinigen - also Massenentlassungen von erprobten
sunnitischen Generälen und Führungskräften, Neubildung der irakischen Armee und
Sicherheitskräfte vor allem durch Schiiten sowie zeitgleich Räumung von Gefangenenlagern
ohne genaue Prüfung der Insassen - unter diesen auch der aktuelle Führer des IS
al-Bagdadi. Ein Versuch von oben herauf die Machtverhältnisse
"richtig" zu ordnen und endlich allen Gerechtigkeit zu gewähren?
Bis zum Ende der
US-Besatzung - fremdkontrolliert sozusagen - funktionierte die neue irakische
Regierung weitgehend. Allein der Abzug der US-Truppen 2010 und der durch sie
gestützten Bekämpfung von Islamisten und Extremisten sowie der Erzwungen
Akzeptanz neuer schiitischer Oberhoheit sollte den Ausläufern des sog.
"Arabischen Frühling" nicht standhalten.
Zunächst im
Westen in Anbetracht der Entwicklungen in Tunesien, Jemen und Ägypten wenig
beachtet, gab es auch im Irak 2011 wiederholt Demonstrationen gegen die
Herrschaft des damaligen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki. Gründe für diese
Proteste waren u.a. die grassierende Korruption, die mangelhafte Versorgung
einzelner Regionen mit Strom und Wasser sowie die fehlende Sicherheit der
Bevölkerung gegenüber Anschlägen so vom ISI. Allerdings war es im Irak
insbesondere die sunnitische Bevölkerungsminderheit, welche sich gegen das für
sie ungewohnte Gefühl der Unterdrückung und Ungleichbehandlung wandte
insbesondere in den westlichen Provinzen des Landes. Bis zu Beginn des Jahres
2013 verliefen diese Proteste weitgehend friedlich, im April 2013 kam es jedoch
erstmals zu gewaltsamen Vorgehen der neu strukturierten schiitisch dominierten
Armee gegen Protestcamps in den westlichen Provinzen des Irak. Dieses radikale
Vorgehen gegen friedliche Proteste verschärfte die bereits existente
konfessionelle Auseinandersetzung zwischen sunnitischer Minderheit und
schiitisch dominierter Regierung – und wurde so im Verlauf des Jahres 2013 zur
idealen Basis für den ISI.[4] Da
alle friedlichen Versuche der sunnitischen Bevölkerung mehr Gehör in
Regierungskreisen zu finden und Gleichberechtigung für sich einzufordern immer
wieder scheiterten, folgte im Januar 2014 nach den Parlamentswaren schließlich
ein bewaffnter Aufstand in den westlichen Provinzen. Daran sollte sich auch
nach Auszählung der Wahlergebnisse nicht ändern, denn es gab keine
Regierungsmehrheit, die Politiker lehnten eine dritte Amtszeit von Maliki als
Ministerpräsident ab, welcher schließlich im August 2014 – nach Eroberung von
Mossul und Ausrufung des IS als Kalifat am 29.06.2014 auf irakischem
Staatsgebiet - zurücktrat. Neuer
Staatschef seitdem ist Haidar al-Abadi.
Kurz gesagt ist
es diese Situation, die Unzufriedenheit der sunnitischen Bevölkerung mit der
Regierung, die Wut über das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten und das
politische Machtvakuum zu Beginn des Jahres 2014, welches sich der IS zunutze
machte, um sich im Irak zu etablieren: Er profitiert schlicht vom Versagen
einer Regierung, die aus der Vergangenheit nicht gelernt hat, findet durch die
Rivalität zwischen Sunniten und Schiiten bei ersteren in des westlichen
Provinzen generell viel Rückhalt und gewinnt nicht zuletzt durch
desillusionierte ehemalige Generäle aus der Zeit von Saddam Hussein an
militärischem Know-How. Hinzu kommen die langjährige Erfahrung als
Untergrundsituation mit Schläferzellen und Guerillakampfemethoden sowie die
Brutalität der IS-Kämpfer gegenüber Andersgläubigen hinzu, welche zum
Verständnis der Einnahme Mossuls und der langen Erfolgslosigkeit der irakischen
Armee entscheidend sind: Denn der IS ließ nach der Einnahme Mossul 1500
Gefangene schiitische Soldaten einzig aufgrund ihres Glaubens hinrichten,
abschreckend genug, da die neue irakische Armee vor allem aus Schiiten besteht.
Doch welche
Ursachen führten zur Ausdehnung des IS in Syrien? Welchen Einfluss hat der dort
seit 2011 herrschende Bürgerkrieg auf die weitere regionale Entwicklung? Diesen
Fragen geht der nächste Abschnitt nach.
1.3 Der
syrische Bürgerkrieg als „Motor“ für die Ausdehnung des IS
Wie gezeigt, nutzte
der IS im Irak die politische Situation sowie soziale Unzufriedenheit für sich
aus. Wie sieht das Ganze in Syrien aus? Inwiefern trägt der ab März 2011 in
Syrien herrschende Bürgerkrieg zu den schnellen territorialen Gewinnen des IS
bei? Zur Beantwort dieser Fragen gilt es zunächst einen kurzen Blick auf die
Ursachen des syrischen Bürgerkrieges zu werfen[5] und
dann zu zeigen, dass der IS in seinen Vorläufern schon sehr früh in Syrien
präsent war.
Ähnlich wie im
Irak lassen sich Ursachen für den Bürgerkrieg in Syrien in der
Bevölkerungsstruktur des Landes finden: Die überwältigende Mehrheit der
syrischen Bevölkerung fast 75% sind sunnitische Muslime, diesen gegenüber steht
eine Minderheit von ca. 14% Schiiten, 12% davon Angehörige der selbst unter
Schiiten kritisch betrachteten Splittergruppe der Alawiten/Nusairier – der
unter Führung der Familie Assad seit 1973 einflussreichsten Gruppe in Syrien.
Hinzu kommen als weitere religiöse Minderheiten Christen, Juden und Jesiden
sowie die Kurden als ethnische Minderheit an der Grenze zur Türkei. Doch diese
Bevölkerungsstruktur gewinnt erst im Verlauf des Bürgerkrieges insbesondere die
herrschende Brutalität an Bedeutung. Der Hauptauslöser war vielmehr ein Ereignis,
das sich am 04./05.Februar 2011 in dem Provinzstädtchen Dar’a ereignete und
dann zu dem Flächenbrand führte, der bis heute die Region dominierte. Was
passierte? Eine Gruppe Jugendlicher sprühte im Zuge des Arabische Frühlings
gegen das Assad-Regime gerichtete Parolen an ihre Schule und wurden dafür inhaftiert,
was naturgemäß die Wut der Eltern hervorrief und in der syrischen Provinz so
den Städten Hama und Aleppo zu anti-Assad-Demonstrationren führten –
entsprechende gegen Demonstrationen für das Regime fanden in der syrischen
Hauptstadt Damaskus statt. In der Folge bildeten sich landesweit verschiedene
Oppositionsgruppen gegen die Regierung Assad, zum einen die Kurden, welche ein
Ende der Minderheitenpolitik und ihre Annerkennung als Bürger forderten, zum
anderen wie in Dar’a sunnitische Araber, deren Protest sich vor allem um die
islamische Tauglichkeit ihrer alawitischen Regierung dreht und schließlich alte
Protestgruppen aus Muslimbrüdern und Salafisten, welche die Gunst der Stunde
nutzen. Geeint unter einer ersten Dachorganisation von 150 Mitgliedern, „der
nationalen Initiative für den Wandel“, gewinnt diese bunt gemischte Opposition
mit der Freien syrischen Armee als ihrem militärischen Arm die Unterstützung
des Westens vor allem der USA; auf der anderen Seite findet sich das
Assad-Regime u.a. mit russischer Unterstützung. Es ist diese weltpolitische
Pattsituation, welche verhindert das die UN/Welt im syrischen Bürgerkrieg aktiv
wird und so das Land in einen immer brutaleren und blutigeren Bürgerkrieg
herabsinken lässt und die einfache Bevölkerung durch ihre Verzweifelung in die
Arme islamistischer Gruppen treibt, die bereits ab Sommer 2011 als Hilfsfront
im Land aktiv sind.
Tatsächlich ist
es die islamistisch geprägte Hilfsfront für Menschen in Syrien (Jabhat an-Nusra
li-Ahl asch-Schams) besser bekannt unter dem Namen Nusra-Front, welche in
Syrien die Wege für den späteren Siegeszug des IS ebnet und zwischen Januar
2012 und 2013 um die 8.000 Kämpfer für sich gewinnen kann. Was führt die Syrer
dazu die Nusra, einen anderen al-Qaida Ableger, positiv zu bewerten, sie sogar
zu feiern? Es ist die Tatenlosigkeit des Westens gegenüber den Bomben die Assad
auf sein Volk wirft, das Gefühl einzig durch die Kämpfer der al-Nusra vor
Massakern durch das Regime geschützt zu werden, wie Originalzitate der
Bevölkerung so aus der ARD Berichterstattung Anfang 2013 belegen.[6] Die
Nusra-Front ist also gewissermaßen die syrische Schwesterorganisation zum ISI –
ursächlich ja auch einer Zentrale der al-Qaida. Da sich der mittlerweile in
Irak etablierte ISI jedoch weigert al-Nusra als eigene al-Qaida-Filiale im
Nachbarland zu dulden und Nusra sich nicht dem ISI unterordnen will, wird der
ISI aus der al-Qaida ausgeschlossen – Ende eines Zweckbündnisses – und benennt
sich danach in Islamischen Staat in Irak und Syrien (ISIS), auch bekannt als
ISIL (Islamischer Staat im Irak und der Levante) um. Unter dieser
Neubezeichnung profitiert ISIS von zahlreichen Überläufern der Nusra-Front und
kann zudem vielerorts deren bereits etablierte Kommandoposten übernehmen.
Quelle für den rasanten Siegeszug des IS ab Juli 2014 auch in Syrien.
Zusammenfassend
lässt sich im Ergebnis feststellen: die Wurzel des IS liegen im Irak, wo seine
Vorläufer insbesondere im Kampf gegen die US-Besatzung bekannt waren. Nach dem
Abzug der US-Besatzung zeigt sich die neue irakische Regierung der politischen
und sozioökonomischen Situation nicht gewachsen und verliert nach ersten
Unruhen 2011 bis 2013 immer mehr das Vertrauen der sunnitischen Bevölkerung im
Westen des Landes – der Machtbasis des späteren IS. Dieser gewinnt durch den
seit 2011 in Syrien herrschenden Bürgerkrieg auch im Nachbarland zunehmend
Einfluss in der verzweifelten Bevölkerung, vor allem durch den kurzzeitigen
Partner al-Nusra und getarnt als humanitäre Helfer. Soweit zu den Wurzeln des
IS bis zu seiner Akklamation am 29.Juni 2014. Doch wie sehen die Strukturen des
IS aus, welche Geldquellen hat und was macht ihn zu so einer Bedrohung? Diesen
Fragen widmet sich der folgende zweite Teil des Blogs.
[1] Zu den frühen Anfängen
siehe ausführlich: Reuter, Christoph: Die schwarze Macht – Der „Islamische
Staat“ und die Strategen des Terrors, Bonn 2015, S. 7-19.
[2] Dazu mehr bei: Rosiny,
Stephan: „Des Kalifen neue Kleider“: Der Islamische Staat in Irak und Syrien,
in: GIGA Focus (6/2014), S. 2.
[3] Zur Situation der Schiiten
im Irak vor 2003 ausführlich: Thörner, Marc: Irak – Von Saddam City zu Sadr
City, die irakischen Schiiten, Lamuv Verlag GmbH, Göttingen 2005.
[4] Eine detallierte
wissenschaftliche Darstellung zu den Wurzeln des Islamischen Staates im Irak
liefert: Günther, Christoph: Ein zweiter Staat im Zweistromland? Genese und
Ideologie des „Islamischen Staates im Irak“, Ergon Verlag, Würzburg 2014.
[5] Eine ausführliche
Darstellung der Ursachen und des Verlaufs des syrischen Bürgerkrieges würde den
Rahmen dieses Blogs sprengen. Insofern verweist die Autorin auf einen in der
Zukunft geplanten Blog sowie auf bereits vorliegende wertvolle Quellen zum
Thema so die beiden Publikationen der Zentrale für politische Bildung aus der
Reihe Aus Politik und Zeitgeschichte „Syrien“(08/2013) und „Syrien, Irak und
Region“ (08/2016), http://www.bpb.de/apuz/155105/syrien
und http://www.bpb.de/apuz/221162/syrien-irak-und-region,
zuletzt eingesehen am 28.03.2016
[6] Hier drei ausgewählte Zitate aus dem ARD Archiv
(März 2013) als Beispiele: o-Ton Frau: „Ihr
(d.h. der Westen) lasst und
allein unter den
Bomben. Nur die Nusra schützt uns. Was ist dabei, wenn sie für uns sind, und
für den Islam, für
Allah und Mohammed?
Assad ist ein Ungläubiger. Nusra ist gut, das sind gute Leute, wir lieben
sie.“; Junger
Mann: „ Die besten
Kämpfer kommen von der Nusra. Niemand hilft uns. Amerika, Frankreich,
Großbritannien
alle lassen uns im
Stich. Ihr sagt: Nusra, das sind Terroristen, Fanatiker. Aber das ist uns egal.
Wir sagen: Sie
verteidigen uns gegen
den Schlächter Assad.“; Abdul Jabir Akaidi (Kommandant FSA): „ Die
Nusra-Kämpfer
sind für uns keine
Terroristen, sondern tapfere Kämpfer. Warum sollten wir auf ihre Schützenhilfe
verzichten?“